Frauen und HIV


Auf der Welt AIDS-Konferenz vom 22.-26 Juni 2024 in München waren wir im Global Village am Deutschen Community Stand der DAH für jeweils eine Stunde vertreten. Dort haben wir uns mit vielen internationalen Gästen unterhalten und Fragebögen zum Thema HIV und Frauen verteilt. Wir wollten einen Eindruck über die Situation von HIV-positiven Frauen aus dem Global Village gewinnen. Die Gespräche waren super spannend und wir haben richtig gutes Feedback bekommen. In der kurzen Zeit haben wir über 120 ausgefüllte Fragebögen zurückbekommen. Einfach klasse! Vielen Dank an Bina, Gabi und Michael für euren tollen Einsatz. 



Unser Frauenfragebogen

Wir haben auf der WAK2025 über 120 Fragebögen von den Frauen bekommen, aber nicht alle Fragen wurden beantwortet. Die Umfrage ist also nicht repräsentativ. Hier sind aber die spannendsten 6 Ergebnisse unserer Umfrage.


HIV und Frauen in Deutschland:

Eine oft übersehene Realität

HIV betrifft auch Frauen in Deutschland. Bis Ende 2022 lebten schätzungsweise 9.300 Frauen mit HIV. Obwohl die Zahl der Neuinfektionen bei Frauen in Deutschland bisher geringer ist als bei Männern (ca. 20%), verdienen die Herausforderungen und spezifischen Bedürfnisse von Frauen mit HIV besondere Aufmerksamkeit.

 

Herausforderungen für Frauen mit HIV

Frauen sind aufgrund anatomischer Gegebenheiten anfälliger für eine HIV-Infektion. Gesellschaftliche Barrieren wie Stigmatisierung und Diskriminierung erschweren ihnen den Zugang zu Diagnosen, Therapien und Unterstützungsangeboten. Viele Präventionsprogramme sind nicht auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten, insbesondere junge Frauen und Mädchen haben oft unzureichende Informationen über Risiken und Schutzmöglichkeiten. Auch Hilfsangebote für Frauen mit HIV sind oft unzureichend. Gerade junge Frauen erfahren oftmals erst bei ihrer ersten Schwangerschaft von ihrer Infektion. Mit guter medizinischer Versorgung könnte das Risiko einer HIV Infektion für das ungeborene Kind auf bis zu 2% gesenkt werden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind dabei entscheidend, um eine Übertragung des Virus auf das Kind zu verhindern.

 

Stigmatisierung und mangelnde Information verhindern, dass viele Frauen rechtzeitig Hilfe suchen. Dies kann zu einer verspäteten Diagnose und Behandlung führen, was die Gesundheit erheblich beeinträchtigen kann. Daher ist es wichtig, spezifische Unterstützungsangebote zu schaffen, um die Gesundheit und Lebensqualität von Frauen mit HIV zu verbessern.

 

Es ist wichtig, dass HIV nicht nur als “Männerthema” wahrgenommen wird, sondern die spezifischen Bedürfnisse von Frauen in den Fokus rücken.